Der 34-jährige Jan Budde liefert Diät- und Vitamin-Produkte und baut seine Ladenkette aus. Die Idee hatte er schon als Student.
Hamburg. Jan Budde ist ein einfallsreicher Geschäftsmann. Bereits als Schüler gründete er ein kleines Unternehmen und machte seine Hobbys Sport und Fitness zum Nebenberuf. Budde kaufte Nahrungsergänzungsmittel ein und verkaufte sie weiter. Während seines Studiums ging Budde 1994 mit seiner ersten eigenen Marke Body Attack an den Start. Seine Studienfächer Fischereiwirtschaft, Chemie und Biologie halfen ihm bei seinen Plänen. „Als begeisterter Angler wollte ich eigentlich Fische züchten und verkaufen“, sagt der 34-Jährige. Stattdessen habe er Zusammensetzungen für die besonderen Nahrungsmittel entwickelt. „Die Rezepturen sind alle von mir.“
Body Attack Sports Nutrition ist heute ein bundesweit anerkannter Hersteller und Vertreter von diesen Nahrungsergänzungsmitteln und Diät- und Vitaminprodukten. Budde und seine Mitarbeiter liefern die Waren an die Fußballprofis des HSV und die Eishockey-Asse der Freezers. Mit dem HSV brachten die Sportexperten jetzt eine eigene Produktlinie heraus, die künftig in Supermärkten verkauft werden soll. „Damit sind wir deutschlandweit die erste Firma aus der Sportlernahrungsbranche, die offizieller Ernährungspartner eines Vereins aus der Fußball-Bundesliga ist“, so Budde.
Seit einigen Monaten werden zudem Edeka-Märkte in Norddeutschland von Body Attack beliefert. Aber auch Fitnessstudios, Sportvereine, Apotheken, Großhändler und verschiedene Geschäfte führen die Marken des Hamburger Unternehmens, das 1800 unterschiedliche Produkte anbietet. Zudem gibt es bereits 30 Body-Attack-Geschäfte in Deutschland und Österreich.
Der nächste Schritt der Expansion von Body Attack ist jetzt die Ausweitung der Ladenkette im Franchisesystem. Auch in Griechenland, Spanien und in der Schweiz sind Filialen geplant.
Angesichts dieser Expansion konnte Body Attack 2008 seinen Umsatz um mehr als 30 Prozent steigern. Auch für dieses Jahr peilt Geschäftsführer Budde einen ähnlichen Zuwachs an. In Deutschland griffen erst sechs Prozent der Bevölkerung zu den Fitnessdrinks, Pulvern oder Pillen. In den USA sind es 80 Prozent und in Frankreich kaufen schon 30 Prozent der Bevölkerung diese Produkte. „Da ist noch viel drin“, sagt Budde und lächelt.
Mit dem Wachstum nimmt auch die Zahl der Mitarbeiter zu. Derzeit sind in der Hamburger Zentrale 30 Männer und Frauen beschäftigt. Dazu kommen Kollegen in den Ladengeschäften. Etwa alle zwei Monate werden zwei weitere Kollegen eingestellt. „Wir suchen immer gute Leute“, sagt Budde, der für seine Angestellten eine eigene Köchin beschäftigt. „Die Stimmung ist entscheidend für gute Leistungen.“
Schwarze Zahlen schreibt Body Attack bereits seit seiner Gründung. „Ich habe noch nie einen Kredit aufgenommen“, so Budde. „Das Wachstum konnten wir immer aus unseren Gewinnen finanzieren.“ Denn nebenbei betreibt Budde die Kneipe Buddy’s auf St. Pauli, einen Handyladen in Eppendorf und die Klamottenmarke Elbmeister. „Von diesen Einkünften kann ich gut leben, da konnte das andere Geld investiert werden.“
Nur eines stört Budde bei seinen Erfolgen: „Die Branche der Nahrungsergänzungsmittel hat nach wie vor ein Schmuddelimage“, sagt der Unternehmer. „Dabei nutzen immer mehr Spitzensportler und selbst Breitensportler die Produkte. Auch Apotheken bieten sie an.“
Zur Sicherheit lässt Budde deshalb seine Pulver, Drinks und Riegel basierend auf der Kölner Liste zertifizieren. In der Liste sind Nahrungsergänzungsmittel mit minimiertem Dopingrisiko erfasst. Die Daten stellt der Olympiastützpunkt Rheinland Spitzensportlern und Herstellern zur Verfügung, um Athleten vor unberechtigten Dopingvorwürfen zu schützen. Mit dem Eintrag in die Liste können Hersteller die Inhaltsstoffe ihrer Produkte transparenter machen. Budde: „So können wir beweisen, dass unsere Lieferungen mit Doping oder anderen unsauberen Geschäften nichts zu tun haben.“
29.09.2009, 06:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten | Von Sophie Laufer